Die UNESCO hat das Hebammenwesen in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die UN-Organisation würdigt damit die weltweite kulturelle Vielfalt, die sich in der Praktik widerspiegelt. Sieben Staaten hatten, neben Deutschland, das Hebammenwesen für die UNESCO-Liste nominiert: Kirgisistan, Kolumbien, Luxemburg, Nigeria, Slowenien, Togo und Zypern.

Als Erklärung für diese Würdigung schreibt die UNESCO:
„Das grundlegende Wissen und Können von Hebammen gleicht sich auf der ganzen der Welt, weist aber je nach Erdteil viele regionale und kulturelle Besonderheiten auf.“

Kerstin Pürschel ist deutsche Botschafterin bei der UNESCO. Sie sagt: 

„Das Hebammenwesen ist ein wundervolles Beispiel für die Menschlichkeit unseres Erbes! Es zeigt, wie kulturelle Traditionen unsere Welt einen können. Ich gratuliere all den Hebammen, ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die so viel Herz, Geduld und Zeit in diese Nominierung investiert haben. Die gemeinsamen Anstrengungen von Menschen aus so unterschiedlichen Weltregionen ist gelebte Vielfalt“

Christoph Wulf kommentiert als Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission:
„In einem sehr innovativen interkontinentalen Antrag haben acht Staaten auf vier Kontinenten über Jahre zusammengearbeitet, um zu zeigen, wie essenziell das Hebammenwesen für die Menschheit ist. Diese globale wertvolle Tätigkeit der Hebammen geht weit über die UNESCO-Auszeichnung hinaus. In ihrer alltäglichen Arbeit leisten Hebammen einen äußerst wichtigen Beitrag zu einer menschenwürdigen Geburt“

Ein Dank kommt von der Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes Ulrike Geppert-Orthofer:
„Die Geburt zählt zu den Schlüsselmomenten eines jeden Lebens weltweit. Es ist ein tiefes Bedürfnis, dabei eine verlässliche, medizinisch kundige Begleitung und Unterstützung zu erfahren. Das Hebammenwesen ist weltweit in die Tradition und Geschichte der Menschheit eingewoben. Die Aufnahme in die UNESCO-Liste würdigt die herausragende Stellung des Hebammenwesens als wichtigen Teil der menschlichen Kultur und Tradition. (…)“

Text: Petra Dohrendorf / UNESCO – Foto: Jaime Acunja Lezama, Ministry of Culture of Colombia 2016, UNESCO

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