Eine der Aufgaben des Geburtshauses ist, allen betreuten Familien Geborgenheit und Sicherheit zu schenken. Zu diesem Thema hat die Raumgestalterin von Mjuka, Franziska Cadmus, das neue Design für das Geburtshaus Hamburg erarbeitet. Sie hat im Jahr 2018 hier ihre Tochter Lilou geboren. Mit dieser Erfahrung viel es ihr leicht, ein Design zu schaffen, das modern ist und die Philosophie des Geburtshauses widerspiegelt. Es sollte ein Ort entstehen, der die verschiedensten Bedürfnisse aller (Mütter, Väter, Kinder, Geschwister, Hebammen, Partnerinnen) befriedigen kann.
Franziska nennt ihre Konzeptidee „Dein Ort“. „Genauso individuell wie jede natürliche Geburt verläuft, sind auch die Wünsche an den Ort, wo sie geschieht. Werdende Mütter und ihr Partnerinnen gestalten die Atmosphäre, die sie sich für dieses ganz besondere Ereignis wünschen mit Musik oder Klang, Duft, Licht…“ Franziska erinnert sich genau an die Momente vor der Geburt ihrer Tochter: „Ich habe meine Umgebung mit allen Sinnen besonders intensiv wahrgenommen: das Plätschern des Wassers in der Geburtswanne, den Kerzenschein und die Ruhe. Die Idee, die ich „Dein Ort“ genannt habe, verspricht, dass sich Atmosphäre der Räume individuell gestalten lässt, ohne dass sie jemals kalt und leer wirken.“
„Im Geburtshaus fühlt man sich willkommen, der persönliche Kontakt mit den Hebammen ist immer herzlich. Auch dieses Gefühl möchte ich durch das Design unterstreichen. Die raumgestalterischen Elemente, die wir ausgesucht haben, sollen Wärme ausstrahlen. Wir haben viel Holz eingesetzt, weil es ein Werkstoff ist, der sich ein bisschen wie zu Hause anfühlt und ein erdendes Element darstellt.
Die Farbwelt besteht aus lehmigen Braun- und Rosétönen, die ebenso erdig wirken. Ein warmes Blau wird an den Wänden der kleineren Räume verwendet, um sie luftiger wirken zu lassen. Die Wände sollen Wärme geben, dürfen aber nicht vordergründig sein, damit die Atmosphäre individuell gestaltbar bleibt. Die Formen, die wir einsetzen, sollen fließen, so wie bei der Schwangerschaft alles im Fluss ist und sich ständig verändert. Wir nutzen gern Elemente die rund, warm und weich sind – wie die schönen Bäuche der schwangeren Frauen“, erklärt Franziska ihre Grundidee.
Bei der Entwicklung des Raumkonzeptes waren alle Hebammen aus dem Team beteiligt. Entsprechend gab es vielerlei Wünsche und Vorstellungen. Franziskas Aufgabe war es, alles zu berücksichtigen und ein Grundkonzept zu erstellen, mit dem alle Beteiligten am Ende glücklich sind. Franziska: „Auch wenn die Zusammenarbeit ein ungewohnt hohes Maß an Abstimmung erforderte, so war sie doch auch immer sehr angenehm. Trotz der vielen unterschiedlichen Ideen zur neuen Raumgestaltung habe ich immer eine sehr positive und wertschätzende Stimmung wahrgenommen und habe von Anfang an viel Freude mit dieser Arbeit gehabt.“
Erst im zweiten Schritt wurde ein Arbeitskreis aus drei Personen gebildet, der sich konzentriert mit den Raumkonzepten befasst hat. „Im Raumkonzept werden die unterschiedlichen Gegebenheiten der Räume und ihre Funktion berücksichtigt“, erklärt Franziska. „Jetzt ging es um Details. Die spannendste Aufgabe an dieser Stelle war das Integrieren besonderer Gegenstände. In unseren Konzepten sind Vorschläge für Möbel, Lampen und Dekoration. Doch im Geburtshaus gibt es so viele Dinge, die ihre ganz eigene und besondere Geschichte haben, von denen sich niemand trennen wollte – für die mussten wir Lösungen finden, damit sie bleiben dürfen. Bei einigen Dingen haben wir Kleinigkeiten geändert, um sie dem Konzept anzupassen, so gab es zum Beispiel neue Griffe für ein altes Schränkchen. Diese Dinge zeigen viel Verbundenheit zwischen den Hebammen und den betreuten Familien, viele lieb gewonnene Sachen sind Geschenke und auch die gehören für mich zum und ins Geburtshaus.“
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