Liebe Gesa, warum bist Du Hebamme geworden?

Schon als Jugendliche habe ich mich für diesen Beruf interessiert. Kurz vor dem Abitur bin ich selber schwanger geworden. Wir lebten auf dem Land und ich hatte die Rundum-Betreuung von einer ganz großartigen Hebamme. Diese Erfahrung hat meinen Berufswunsch bestärkt.

Bei ihr habe ich dann nach Schulabschluss Praktikum gemacht. 16 Wochen habe ich sie bei Geburtsvorbereitung, Geburten, Wochenbettbesuchen und allem, was noch dazu gehört, begleitet. Das war eine tolle Zeit und ich wollte auf jeden Fall Hebamme werden. Nur leider habe ich als alleinerziehende Mutter keinen Ausbildungsplatz bekommen. Kein Arbeitgeber hat mir zugetraut, dass ich das mit Kind allein organisiert bekäme. Das war schon sehr frustrierend und so habe ich zunächst eine andere Ausbildung gemacht.
Der Wunsch Hebamme zu werden war jedoch weiterhin da und so habe ich es vier Jahre später noch einmal probiert. 2011 bekam ich einen Ausbildungsplatz an der Hebammenschule in Hamburg. Schnell war klar, dass ich nicht im Krankenhaus arbeiten wollte und so habe ich mich anschließend erfolgreich im Geburtshaus Hamburg beworben.

Seit wann arbeitest Du im Geburtshaus, was sind Deine Aufgaben und was magst Du besonders?

Dabei bin ich jetzt seit September 2014. Ich bin in der Geburtshilfe tätig. Außerdem leite ich Geburtsvorbereitungskurse und biete Schwangerenvorsorge und -beratung an. Ich unterstütze mit Akupunkturbehandlungen und mache auch Wochenbettbesuche. Das ist insgesamt sehr abwechslungsreich, das schätze ich so an meiner Tätigkeit im Geburtshaus.

Ihr sucht gerade neue Kolleginnen. Was macht die Arbeit im Geburtshaus so attraktiv?

Ja, genau, wir wünschen uns neue Hebammen im geburtshilflichen Team. Tatsächlich ist dies hier ein ganz besonderer Arbeitsplatz. Wir betreuen die Familien ganzheitlich im Team. Sie kommen schon früh in der Schwangerschaft zu uns zu den Vorsorgen, Gesprächen und Beratungen und anschließend zur Geburt. Wir arbeiten ausschließlich in der Eins-zu-eins-Betreuung. Ich schätze sehr, dass ich meine Freizeit verbindlich planen kann. Mittlerweile habe ich drei Töchter, da ist es schon wichtig, gesichert freie Zeit zu haben. Außerdem haben wir eine tolle Atmosphäre. Wir sind ohne Hierarchien und treffen alle Entscheidungen, die das Geburtshaus und unsere Arbeit betreffen, gleichberechtigt. Für die Einarbeitung haben wir ein gutes Konzept und nehmen uns viel Zeit. Ins kalte Wasser muss hier niemand springen.

Gibt es etwas aus dem Geburtshaus an das Du Dich besonders gern erinnerst?

Ich habe meine zweite und dritte Tochter hier zur Welt gebracht, in gewohnter, gemochter und bekannter Umgebung und mit liebevoller Unterstützung meiner Kolleginnen – besser geht’s nicht!

Kannst du dich entscheiden für Elbe oder Alster?

Mein Blick liegt auf der Alster, wir wohnen direkt am Alsterlauf.

Weißt Du schon, wie Du Ostern verbringen wirst?

Ich habe mir dieses Jahr freigenommen und werde mit Mann und Töchtern aufs Land fahren und dort mit meiner Familie auf dem Hof feiern, wo ich aufgewachsen bin. Wir werden insgesamt 13 Leute sein und mindestens 150 Ostereier suchen.

Liebe Gesa, da wünsch ich Dir einen Korb voll bunter Eier und ein schönes Fest! 
Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Gespräch führte Petra Dohrendorf

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